Mehr Erfolg mit Social Media: Vier Tipps, vier Netzwerke
Lesermeinungen:
Ein großer Teil der Österreicher ist auf Social-Media-Plattformen angemeldet. Das macht es für Immobilienmakler lohnend, selbst in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter aktiv zu werden. Denn: Früher oder später werden die meisten Facebook- oder Twitter-Nutzer einmal eine Wohnung suchen. Vier Tipps, wie Makler das Netzwerk für sich nutzen können.
Immobilienprofis, die Social-Media-Kanäle wie Facebook, Twitter oder Instagram noch nicht im Rahmen ihrer Arbeit nutzen, verzichten möglicherweise auf ein großes Vermarktungspotenzial. Mit der richtigen Strategie können Makler in sozialen Netzwerken Kunden erreichen und auch tatsächlich Vermittlungsanfragen erhalten.
Vier Social-Media-Tipps für Makler
Für Makler sind Immobilienangebote einfach verfügbare Inhalte, dank derer sie ihre Facebook-Pinnwände und Twitter-Timelines lebendig und auch informativ erscheinen lassen können. Doch das alleinige Posten von Immobilienanzeigen reicht nicht aus, um beim Betrachter Begeisterung hervorzurufen oder Follower zu gewinnen – und dadurch Reichweite. Diese Taktiken helfen:
1. Kompetenzen herausstellen
Wenn Makler eine Immobilie erfolgreich vermittelt haben, können sie das auch auf Social-Media-Plattformen teilen. Janneke Gubo vom Social-Media-Team der Immowelt nennt ein Beispiel: „Wenn Familie Müller ihr neues Zuhause auf Facebook oder Instagram postet, kann der Makler das Bild teilen.“ Am besten fügt er dem Bild auch eine Bildbeschreibung hinzu, zum Beispiel: „Familie Müller wohnt jetzt in ihrem neuen Haus. Schaut euch an, wie schön sie es sich schon eingerichtet haben.“
Die eigenen Kompetenzen können darüber hinaus durch die Präsentation von Weiterbildungen, Wirtschaftspreisen oder Fach- und Hintergrundinformationen zum eigenen Spezialgebiet unterstrichen werden. „Den höchsten Businessbezug haben Facebook, Instagram und Karriereportale wie XING oder Linkedin“, sagt Gubo.
2. Transparenz zeigen
Was macht ein Makler eigentlich den ganzen Tag? Auch das kann er seinen potenziellen Interessenten in den sozialen Netzwerken zeigen. „Gerade die Instagram-Stories, die auch für Facebook verfügbar sind, leben von Spontanaufnahmen. Da kann der Makler seine Follower beispielsweise zu einer Immobilienbesichtigung mitnehmen“, erklärt die Social-Media-Expertin. Makler können auch Transparenz zeigen, indem sie Mitarbeiter vorstellen. Das schafft Nähe und Vertrauen. Aber Vorsicht: Bilder aus dem Privatbereich haben auf einem Firmenaccount nichts zu suchen.
3. Community pflegen und Kundenbindung fördern
Das Wichtigste bei Social Media: Interaktion. Kommentare und Posts sollten deswegen beantwortet werden und Immobilienprofis können sich in Branchendiskussionen einbringen. „Für die Kundenbindung sind insbesondere Portale wie Instagram und Facebook geeignet“, sagt die Social-Media-Expertin. Sie empfiehlt, auch Fotos von Kundenevents zu zeigen: „Manch ein Kunden sieht sich sicherlich gerne in einem Social-Media-Beitrag und teilt diesen dann.“ Hierbei aber immer an den Datenschutz denken: Wenn Makler Fotos von anderen Personen machen und diese auf sozialen Plattformen verbreiten, sollten sie sich dafür unbedingt die Erlaubnis geben lassen.
4. Mehr harte Fakten als weiche Themen
Mit den weicheren Themen sollten sich Immobilienprofis auf den sozialen Medien eher zurückhalten, rät die Social-Media-Expertin von Immowelt: „Einrichtungs- oder Dekotipps kommen durchaus gut an, aber dass ich heute Abend ins Theater gehe, würde ich jetzt nicht posten.“ Auch Fotos vom Schreibtisch mit der Kaffeetasse oder dem Schnitzel in der Mittagspause sollten nur wohl dosiert eingesetzt werden. „Wichtig ist immer der Bezug zum Job und zur Immobilienbranche, das sollte im Vordergrund stehen“, sagt Gubo. Interieur-Fotos von Immobilien, Branchennews oder Tipps für den Hausbau – Immobilienmakler haben viele verschiedene Themenfelder, zwischen denen sie sich bewegen können.
Best Practice: So nutzen Makler Social Media
Facebook, Twitter, Xing, Instagram: Die richtige Plattform für die richtigen Inhalte
Was bei Facebook super läuft, muss nicht auch auf Instagram funktionieren, denn je nach Plattform steht eher der Text oder das Bild im Vordergrund – und der Anspruch der Zielgruppe ist ein anderer. So setzen Makler die jeweiligen Plattformen zielgenau für ihre Zwecke ein:
Die wohl bekannteste Social-Media-Plattform in Deutschland gehört auch zu den vielseitigsten. Auf Facebook können Texte, Fotos, Videos, animierte GIF und 360-Grad-Bilder gepostet werden.
Makler können also eine breite inhaltliche Mischung anbieten, von eigenen Objekten bis hin zu Tipps und News für die eigenen Kunden. „Sie können auch Veranstaltungen ankündigen und Bilder oder Unterlagen dazu hochladen“, sagt Gubo.
Instagram ist eine Plattform für Bilder und Videos. Jeder Nutzer kann Fotos und kurze Filmchen hochladen, dazu Beschreibungen erstellen und den Post mit Hashtags verschlagworten. Wer andere Nutzer abonniert, sieht dann deren Fotos auf der eigenen Startseite.
Makler können auf Instagram natürlich Immobilien zeigen. „Generell laufen Bilder aus den Bereichen Zuhause und Einrichten sehr gut“, so die Social-Media-Expertin. Es gibt auf Instagram zudem eine richtig aktive Hausbau-Community, die dort ihre Bautagebücher online stellt.
Die Bilder sollten für den Kanal schön sein, aber nicht überästhetisch. „Sie sollten noch authentisch wirken und dürfen dafür auch kleine Fehler haben.“ Der Profi sollte seinen eigenen Stil entwickeln und diesem auch treu bleiben. „Wenn jemand zum Beispiel moderne Architektur postet, sollte er nicht auf Vintage umschwenken, nur weil dieser Bereich gerade gut auf Instagram läuft.“ Neben den Fotos gibt es auch die Instagram Stories. Dort können Makler Bilder oder Videos zu Sequenzen aneinanderreihen, die sich automatisch nach 24 Stunden löschen.
Gubos Tipp für mehr Reichweite: Regelmäßig posten, am besten zu einer festen Uhrzeit. „Zum Beispiel immer um 8.30 Uhr zeige ich meine aktuellste Immobilie und kommentiere und like im Anschluss.“
So finden Makler die passenden Hashtags
Die Hashtags eines Maklers sollten stets zu seiner Zielgruppe passen. Zwar gibt es Apps für die Hashtag-Suche – die richten sich aber in erster Linie an den englischsprachigen Raum. Janneke Gubo rät darum zum Handwerk: „Einfach schauen, welche Posts unter einem bestimmten Hashtag viele Likes haben. Dann kann der Makler sich einen Post genauer anschauen und herausfinden, welche anderen Hashtags darin zu ihm passen. So kann er sich ein ganzes Portfolio an Hashtags zusammensuchen und diese dann immer wieder verwenden.“
Zwar können auf Twitter auch Fotos und Videos gepostet werden, hauptsächlich geht es aber um kurze Texte. Maximal können 280 Zeichen pro Post eingegeben werden. „Die Nachrichten auf Twitter sind sehr aktuell und kurzlebig“, sagt Janneke Gubo. Die Plattform eigne sich daher eher als Newskanal, um sich selbst zu informieren und auch um interessante Beiträge zu teilen – Hashtags geben dabei Orientierung. Makler können hierfür den gängigen Nachrichtenportalen folgen und deren News retweeten. Auch für das Vernetzen mit Kollegen und Kunden ist Twitter praktisch.
XING und Linkedin
Plattformen wie Xing oder Linkedin werden oft eher stiefmütterlich behandelt. Doch können Makler hier eine zusätzliche digitale Visitenkarte für sich anlegen, denn in der Google-Suche wird das XING-Profil oft weiter oben angezeigt als die eigene Homepage, wenn man den Namen des Immobilienprofis googelt. „Somit ist es neben der Homepage oftmals der erste Eindruck, den ein Neukunde oder Kollege von dem Makler gewinnt“, meint Gubo. Auch seien XING und Linkedin praktische Tools, um sich branchenübergreifend zu vernetzen.
Erfahrungsbericht: Makler in den Social Media
Auf Facebook setzt man beispielsweise auch beim Maklerbüro Immo-Contract. Geschäftsführer Stephan Pasquali erklärt das Ziel der Social-Media-Aktivitäten: „Uns geht es darum, den Namen Immo-Contract zu verbreiten und ein positives Image in den sozialen Netzwerken aufzubauen.“ Das gelingt, indem er und seine Mitarbeiter nicht nur Immobilienangebote posten, sondern auch Infos aus der Immobilienbranche oder zum Unternehmen selbst. „Das ist natürlich schon aufwendig. Pro Woche investieren wir sicherlich fünf bis acht Stunden“, erklärt Pasquali. Doch die Investition rentiere sich, da das Unternehmen Immobilien auch dank Facebook-Posts verkaufe. „Und auch der eine oder andere Neukunde wurde bereits über Social Media gewonnen.“
Es zeigt sich also: Wer ein bisschen Zeit investiert, kann auf Social-Media-Plattformen mit verhältnismäßig geringem Aufwand einen tatsächlichen Mehrwert für sich und sein Unternehmen generieren.
Isabel Naus