Heizungsservice – Ablauf, Kosten, Wartungsvertrag
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In der kalten Jahreszeit ist eine funktionierende Heizung von unschätzbarem Wert. Damit diese ihre Arbeit ordentlich machen kann, sollte sie regelmäßig gewartet werden. Für Vermieter und Eigentümer ist es ratsam, einen Wartungsvertrag abzuschließen. Das bringt nicht nur Sicherheit, sondern auch Ersparnisse mit sich.
Eine kaputte Heizung im Winter kann keiner gebrauchen – egal, ob in den eigenen vier Wänden oder in der vermieteten Immobilie. Damit das möglichst gar nicht erst passiert, sollten Immobilieneigentümer die Heizungsanlage regelmäßig warten lassen. Denn so wird bestenfalls die Abnutzung von Verschleißteilen erkannt, bevor dadurch ein größerer Schaden entsteht, der teuer repariert werden muss. Außerdem arbeiten gewartete Heizungsanlagen sparsamer.
Einmalige und wiederkehrende Prüfung von Heizungen
Die regelmäßige Überprüfung von Feuerungsanlagen ist in allen Bundesländern vorgeschrieben. Berechtigt dazu sind verschiedene Berufsgruppen, darunter Rauchfangkehrer, Ziviltechniker und die Ofenhersteller selbst. Die Überprüfung muss die Kontrolle der allgemeinen Betriebssicherheit sowie im Speziellen des Brennstofflagers und der Leitungen umfassen. Der Prüfer dokumentiert dabei Abgasverluste, Emissionen und Wirkungsgrad. Stellt er einen Mangel fest, muss dieser innerhalb gewisser gesetzlich vorgegebener Fristen behoben werden.
Die genauen Prüfungsintervalle werden von den Bundesländern festgelegt, sie finden sich in den Landesgesetzen oder -verordnungen. Sie variieren je nach Brennstoff, Wärmeleistung und Heizungsart. Unabhängig von den gesetzlichen Vorschriften ist es sinnvoll, auf eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls Wartung der Heizungsanlage zu achten, schließlich erhöht sich dadurch unterm Strich die Lebensdauer der Anlage und der Brennstoffverbrauch wird gleichzeitig reduziert. Fachleute empfehlen daher eine jährliche Prüfung der Anlage.
Unterschied zwischen Inspektion, Wartung und Instandsetzung
Die Instandhaltung einer Heizungsanlage wird in Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen untergliedert. Zu den Erhaltungsmaßnahmen zählen:
1. Inspektion: Dabei kontrolliert der Heizungsmonteur den Ist-Zustand der Anlage
2. Wartung: Stellt der Heizungsmonteur bei der Inspektion kleinere Mängel fest, werden diese bei der Wartung behoben. Der Monteur sichert damit den Soll-Zustand der Anlage.
Die Wiederherstellungsmaßnahmen umfassen:
3. Instandsetzung: Stellet der Heizungsmonteur bei der Inspektion und Wartung einen größeren Schaden fest, dann muss die Anlage repariert werden. Auch hier wird der Soll-Zustand wiederhergestellt.
Ablauf der Wartung nach Heizungstypen
Der Umfang der Inspektions- und Wartungsarbeiten ist stark von der Art der Heizanlage abhängig. Dazu spielen auch Umgebungseinflüsse, Benutzergewohnheiten und Angaben des Herstellers eine wichtige Rolle. Generell wird beim Heizungsservice hauptsächlich gereinigt und gegebenenfalls das ein oder andere Verschleißteil ausgetauscht, bevor es komplett kaputt geht. Was genau bei der Wartung gemacht werden muss.
Ölheizung
Die Ölheizung gehört in Österreich zu den am meisten verbreiteten Heizungstypen. Ist allerdings der Heizkessel schlecht eingestellt oder es haben sich zu viele Rußpartikel auf den Flächen des Wärmetauschers oder des Brenners abgesetzt, verschlechtert sich der Wirkungsgrad der Anlage. Damit steigen der Brennstoff-Verbrauch und der Schadstoff-Ausstoß. Das regelmäßige Reinigen der Brennkammer kann bereits bis zu drei Prozent Energie sparen und gleichzeitig die Umwelt schützen.
Zu den Wartungsarbeiten gehört die Reinigung von Brennraum und Düse der Ölheizung und das Tauschen des Ölfilters. Durch eine falsche oder unterlassene Wartung kann es nicht nur zu Mehrkosten kommen, sondern auch zu Sicherheitsrisiken. Daher ist es ratsam, die Wartung der Ölheizung durch einen Heizungsmonteur durchführen zu lassen.
Um zu verhindern, dass der Schornsteinfeger die Anlage wegen schlechter Abgaswerte beanstandet, sollte der Heizkessel einmal im Jahr gereinigt werden. Und das möglichst nicht erst dann, wenn der Energieverbrauch spürbar steigt oder die Ölpumpe ungewöhnlich laut ist. In der Brennkammer und im Abgastunnel sammelt sich nämlich viel Ruß an. Wird dieser regelmäßig entweder abgesaugt oder mit einer Kesselbürste abgebürstet, kommt es erst gar nicht zum gesteigerten Energieverbrauch.
Der Monteur sollte gleichzeitig den Rauchabzug, der den Heizkessel und den Kamin verbindet, auf Rost untersuchen. Entdeckt er dabei ein Leck, muss sofort reagiert werden. Denn treten die Abgase bereits im Keller aus, ist die Gesundheit der Bewohner des Hauses durch die giftigen Gase stark gefährdet.
Ist der Ruß entfernt, geht es an die Reinigung des Brenners. Dazu werden der Ölfilter und die Öldüse mit Terpentin gereinigt. Der Heizungsmonteur sollte außerdem den Motor, die Pumpe, das Steuergerät, den Flammenwächter, die Elektroden sowie die Armaturen des Ölbrenners überprüfen. Ein Blick in den Tank schadet ebenfalls nicht. So zeigt sich, ob auch dieser eine Reinigung braucht. Um den Tank ordentlich zu säubern, sollte möglichst wenig Öl darin vorhanden sein. Übrigens: Ist der Filter in immer kürzeren Zeitabständen zugesetzt, ist das ein Hinweis auf eine nötige Reinigung.
Die wichtigsten Arbeiten der Ölheizungswartung im Überblick:
- Kessel, Brenner, Feuerraum, Dämmung, Abgasanlage und Heizungspumpe prüfen
- Ölfilter tauschen und Düsen sowie Brennkammer der Ölheizung reinigen
- Druck und Temperaturen kontrollieren und nachjustieren
- Sicherheitstechnik und Anlagentechnik auf Funktion überprüfen
- Abgaswerte messen und eventuell optimieren
- Verschleißteile austauschen oder reparieren
- Heizkörper entlüften und Heizwasser nachfüllen
Gasheizung
Neben Ölheizungen ist auch das Heizen mit Gas in Österreich weit verbreitet. Der Wartungsaufwand ist geringer als bei einer Ölheizung und damit auch etwas günstiger. Bei der jährlichen Inspektion sollte der Heizungsmonteur sich den Heizkessel genau ansehen, um festzustellen, ob die Einstellungen noch zufriedenstellen sind. Dafür wird der Heizungsregler ausgelesen. Fehlercodes und die Zahl der Brennerstarts sowie die Betriebsstunden geben erste wichtige Hinweise auf defekte oder eine ungünstige Einstellung der Anlage.
Danach folgen mechanische Schritte, wie die Reinigung des Wärmetauschers und die Spülung des Kondensatablaufs. Zusätzlich sollte der Monteur die Elektroden sowie die Flamme in der Gasheizung überprüfen und defekte Elektroden gleich austauschen. Damit verhindert er, dass sich das entflammbare Gasgemisch in der Heizung sammelt. Wenn ein Experte die Heizung wartet, dann überprüft er die Verschleißteile der Geräte, reinigt einzelne Elemente der Anlage und kontrolliert die sicherungstechnischen Einrichtungen. Schon eine dünne Schicht von Ablagerungen kann den Verbrauch der Anlage bis zu fünf Prozent anheben. Außerdem ist es enorm wichtig, die Gasanlage regelmäßig auf ihre Dichtheit zu kontrollieren, um keine giftigen Gase freizusetzen, die die Gesundheit der Bewohner des Hauses gefährden.
Die Wartung sollte mit einer Abgasmessung abgeschlossen werden, die dokumentiert wird. Damit ist der Anlagenbesitzer immer auf dem neuesten Stand, was den Zustand seiner Heizung betrifft. Da Gas ein hoch brennbarer und explosiver Brennstoff ist, empfiehlt es sich, sofort den Fachmann zu informieren, wenn folgender Merkmale auftreten:
- Die Zündungsflamme verändert ihre Farbe und wird heller.
- Am Heizgerät und in dessen Umgebung entstehen Farbspuren, beispielsweise durch Ruß.
- Die Betriebsgeräusche verändern sich.
- Es entsteht eine Geruchsentwicklung.
- Bauteile wie das Gehäuse oder die Bedienungseinheit sind beschädigt.
In diesen Fällen herrscht dringender Handlungsbedarf. Besitzer von Gasheizungen sollten dann auf keinen Fall auf die nächste Inspektion warten.
Die wichtigsten Arbeiten der Gasheizungswartung im Überblick:
- Prüfung der Betriebssicherheit und Dichtigkeit
- Messen der Brennwerte, Abgase und Temperaturentwicklungen
- Reinigen des Gerätes insbesondere an Düsen, Ventilen und Leitungen
- Einstellen des Zünders
- Regulierung der Brennerfunktion
- Sicht- und Hörkontrolle
Holz- und Pelletheizung
Das Heizen mit Holz und Pellets verbreitet sich in Österreich immer mehr – wohl auch, weil Holz ein nachwachsender Rohstoff ist und der Heizungsbesitzer so unabhängig von fossilen Brennstoffen ist. Allerdings haben Holz- und Pelletheizungen auch einen relativ hohen Wartungs- und Reinigungsaufwand. Für eine Stückholzheizung sollten Besitzer je nach Anlage wöchentlich ungefähr fünf bis zwanzig Minuten für die Reinigung und Wartung einplanen. Dazu gehört beispielsweise das regelmäßige Entnehmen der Asche. Je moderner die Anlage ist, desto wartungsarmer ist sie in der Regel. Einmal im Jahr sollte jedoch ein Fachmann kommen und eine Wartung durchführen. Die Reinigung betrifft vor allem den Wärmetauscher und die Ascheentnahme.
Der Wärmetauscher lässt sich recht einfach mit einer Bürste oder einem Staubsauger reinigen, am besten einmal im Monat. Dabei sollte der Putzende darauf achten, dass die anfallende Asche der Holzheizung keine anderen Bauteile verschmutzt. Auch die Brennkammer und der Brennertopf müssen regelmäßig gereinigt werden. Eine genaue Beschreibung zur Reinigung passend zum Gerät befindet sich in der Regel in der dazugehörigen Bedienungsanleitung. Wichtig ist zu bedenken, dass die Asche auch nach der Entnahme noch lange warm sein kann und deshalb nur in geeigneten Behältern aufbewahrt werden darf. Außerdem gibt die Asche Rückschlüsse auf die Verbrennung. Wenn sie nicht grau und pudrig, sondern pechschwarz und zäh ist, könnte die Luftzufuhr gestört sein, sodass keine vollständige Verbrennung mehr stattfindet.
Asche kann – je nach verwendeter Holzart – im Garten als Kompost oder Dünger verwendet oder ausreichend abgekühlt im Hausmüll entsorgt werden.
Bei Holzheizungen gelten Hackschnitzel- beziehungsweise Pelletheizungen als etwas wartungsaufwändiger als Holzvergaser, was an der Anzahl der Anlageteile liegt. Bei einer Hackschnitzel- oder Pelletheizung gehört neben dem Heizkessel auch ein Lagerraum und das Fördersystem zur Brennstoffzufuhr dazu. Beides sollte ebenfalls regelmäßig gereinigt werden. Beim Brennstofflager bietet sich das am Ende der Heizperiode an, bevor es wieder befüllt wird.
Bei der jährlichen umfangreichen Wartung durch einen Servicetechniker überprüft, reinigt und wartet dieser die komplette Heizanlage von der Brennkammer über die Zuführschnecken, von der Abgasführung bis zur Entaschung. Dazu gehört auch das Schmieren wichtiger Teile des Fördersystems zur Brennstoffzufuhr beziehungsweise der automatischen Entaschung. Wenn eine Lichtschranke vorhanden ist, die dafür sorgt, dass immer die gleiche Menge Material in den Kessel geschoben wird, muss auch diese gesäubert werden. Als nächstens kontrolliert der Monteur die Anlage auf Rost. Darüber hinaus sollten die Einstellungen der Steuer- und Regeltechnik kontrolliert werden.
Die wichtigsten Arbeiten der Heizungswartung im Überblick:
- Vorratsbehälter vom Staub befreien
- Förderschnecke auf Funktionstüchtigkeit kontrollieren
- Ventilator auf leichten Lauf prüfen
- Brenner säubern
- Kessel säubern (Brennraum, Wärmetauscher und Rauchrohranschluss)
- Anlage auf Schäden prüfen
- Thermostatische Regler am Kessel prüfen
- Ofenrohre säubern, wenn das nicht der Schornsteinfeger bereits erledigt hat.
Blockheizkraftwerk
Was in Einrichtungen wie Krankenhäusern, Schwimmbädern und großen Wohnkomplexen längst keine Seltenheit mehr ist, kommt auch langsam in die Privathaushalte: das Blockheizkraftwerk (BHKW). Möglich macht das der Fortschritt. Lange Zeit waren die BHKW schlichtweg zu groß für ein Einfamilienhaus. Der große Vorteil dieser Anlage: Es wird nicht nur Wärme, sondern auch eigener Strom erzeugt. Der große Nachteil ist allerdings der enorme Anschaffungspreis, wodurch Experten noch an der Wirtschaftlichkeit der BHKW für den Privatgebrauch zweifeln. Auch die Wartung ist teurer als bei anderen Heizungsanlagen. Damit sind die jährlichen Kosten für Einfamilienhäuser zurzeit meist noch höher als die Ersparnisse. Bei größeren Wohnanlagen kann sich die Anschaffung allerdings schon wieder lohnen. Der Vermieter kann in dem Fall nämlich den erzeugten Strom zum einen ins Netz einspeisen, aber auch an seine Mieter oder Nachbarn verkaufen. Die Netzeinspeisung wird vergütet und für den Mieter ist der Strom meist günstiger als vom örtlichen Netzbetreiber.
Hat das BHKW einen Verbrennungsmotor, etwa einen Ottomotor, sollte dieser alle 2.500 bis 4.000 Betriebsstunden gewartet werden. Die Arbeiten sind mit denen an einem Pkw-Motor vergleichbar. So ist zum Beispiel ein Ölwechsel nötig. Ebenso müssen die Zündkerzen überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Ist im BHKW allerdings ein Stirlingmotor verbaut, ist die Anlage wesentlich wartungsärmer und muss erst alle 5.000 bis 8.000 Stunden inspiziert werden. Manche Hersteller versprechen sogar noch längere Wartungsintervalle. Möglich ist dies, da im Stirlingmotor keine Verbrennung stattfindet und damit der Verschleiß wesentlich geringer ist.
Die wichtigsten Arbeiten der BHKW-Wartung im Überblick:
- Ölwechsel
- Erneuerung der Filter (Ölfilter, Kraftstofffilter, Luftfilter bei Bedarf)
- Ventilspiel kontrollieren und einstellen
- Erneuerung der Zündkerzen (nur bei BHKW mit Verbrennungsmotor)
- Kontrolle des Abgasgegendrucks – ggf. reinigen des Abgaswärmetauschers
- Kontrolle sämtlicher Schrauben und Verschraubungen auf festen Sitz
- Kontrolle sämtlicher Flüssigkeitskreisläufe auf Dichtheit
- Kontrolle der Abgasstrecke auf Dichtheit
- Kontrolle sämtlicher Betriebs- und Leistungswerte
Wärmepumpen
Wärmepumpen sind verglichen mit der Öl- oder Gasheizung wartungsärmer, aber dennoch nicht wartungsfrei. Denn Filter und andere Verschleißteile haben schlicht eine begrenzte Lebensdauer und müssen irgendwann ausgetauscht werden – und zwar möglichst bevor defekte Verschleißteile teure Folgeschäden verursachen können. Wie lang das Wartungsintervall ist, gibt meist der Hersteller vor. Meist reicht bei Wärmepumpen ein Wartungsintervall von zwei Jahren. Der Kältemittelkreislauf muss aber laut Vorschrift jährlich auf undichte Stellen kontrolliert werden, zumindest dann, wenn die Wärmepumpe mehr als drei Kilogramm Kühlmittel enthält (EU-F-Gase-Verordnung Nr. 842/2005). Je mehr Kühlmittel enthalten ist, desto kürzer das Prüfintervall. So müssen Anlagen mit über 300 Kilogramm Füllmenge alle drei Monate kontrolliert werden. Dazu ist keine höhere Qualifikation notwendig, aber Arbeiten am Kältemittelkreislauf dürfen ausschließlich durch Personal zertifizierter Betriebe vorgenommen werden.
Dringend eine Wartung brauchen Luft-Luft-Wärmepumpen und Luft-Wasser-Wärmepumpen. Denn die angesaugte Luft führt zum Teil zu erheblichen Verschmutzungen am Filter. Andere Wärmepumpen verfügen über komplett abgeschlossene Flüssigkeitskreisläufe und gelten teilweise sogar als wartungsfrei. Doch um die Langlebigkeit der Anlage zu gewährleisten, empfehlen Experten, die Wärmepumpe regelmäßig zu warten.
Alle Arten von Wärmepumpen gemein ist die Überprüfung der elektrischen Installation. Dabei wird ein Blick auf die Erdung sowie alle Stecker und Kontakte geworfen. Auch die Überprüfung der Sicherheitsventile gehört zu den Standardaufgaben der Wärmepumpenwartung. Außerdem muss der Wasserfilter im Heizkreislauf geprüft und gereinigt werden.
Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen sind zusätzlich der Zu- und Abführungskanal der Außenluft zu prüfen und gegebenenfalls zu reinigen. Außerdem sollte der Kondensatablauf geprüft und gereinigt werden. Zirkuliert in einem Kreislaufsystem Sole, so muss diese in ihrer chemischen Zusammensetzung kontrolliert werden. Damit wird unter anderem der Frostschutz gewährleistet. Auch in der Sole-Wasser-Wärmepumpe ist ein Filter vorhanden, der geprüft und gereinigt werden muss. Außerdem muss der Druck im Solekreislauf kontrolliert und gegebenenfalls Sole nachgefüllt werden. Größere Fehlmengen sind ein Hinweis auf ein Leck. Zudem sollten Anlagenbesitzer die innerhalb des Hauses verlegten Rohre auf Kondenswasser überprüfen. Hat sich solches gebildet, deutet das auf eine mangelhafte Wärmeisolierung hin. Bei einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe liegt der Schwerpunkt der Wartungsarbeiten auf dem Brunnen. Sämtliche Pumpen, Ventile und Filter müssen inspiziert werden. Außerdem sollte eine Sichtprüfung des Brunnens stattfinden.
Die wichtigsten Arbeiten der Wärmepumpen-Wartung im Überblick:
- Sichtprüfung der Gerätekomponenten (Wärmepumpe, Pufferspeicher, Warmwasserbereiter, Pumpen und Ventile) auf Beschädigungen, Korrosion, Verschmutzung, Befestigung, Lecks, Ölspuren
- Kältekreis auf Dichtheit prüfen
- Funktionskontrolle der Hydraulikkomponenten
- Heizkreisfilter prüfen und reinigen
- Systemdruck prüfen
- Sicherheitsventile prüfen
- Reglereinstellungen kontrollieren und Betriebsdaten sowie Fehlerspeicher auslesen
Zusätzlich bei Luft-Wasser-Wärmepumpen:
- Nach Bedarf Verdampfer reinigen
- Lufteintritt und –austritt sowie Luftkanalanlage prüfen und reinigen
- Kondensatwanne reinigen und Sichtprüfung auf Lecks
- Kondensatablauf überprüfen und reinigen
Zusätzlich bei Sole-Wasser-Wärmepumpen:
- Sole-Konzentration prüfen
- Ausdehngefäß der Sole prüfen
- Systemdruck prüfen und gegebenenfalls Sole nachfüllen
- Sole-Druckwächter auf Funktion kontrollieren
- Solefilter prüfen
- Dämmung auf Kondenswasser und Beschädigung prüfen
Zusätzlich bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen:
- Sichtprüfung des Brunnens
- Filter reinigen
- Zusätzliche Sicherheitseinrichtungen überprüfen
- Fußventil im Saugbrunnen auf Funktion prüfen
- Dämmung auf Kondenswasser und Beschädigungen prüfen
Solarthermie-Anlage
Auch Solarthermie-Anlagen sind in Österreich weiter auf dem Vormarsch. Allerdings wird die Solarthermie vorrangig als Heizungsunterstützung eingesetzt. Was im Winter in der Natur der Sache liegt – es fehlt ausreichend Sonnenlicht, um ein ganzes Haus ausschließlich über Solarenergie zu beheizen. Der Vorteil der Solarthermie-Anlage jedoch ist, dass sie in der Regel als recht Wartungsarm gilt. Experten raten dennoch dazu, sie wenigstens alle zwei Jahre grundlegend zu warten.
Wichtig bei der Wartung einer Solarthermie-Anlage ist der Betriebsdruck. Der ist durch unterschiedliche Temperaturen im System nie komplett konstant, wird aber durch ein Membran-Ausdehnungsgefäß ausgeglichen. Während ein sehr hoher Druck kein Grund zur Besorgnis ist, stellt ein zu niedriger schon eher ein Problem dar. Denn ein verminderter Druck kann zu Unterbrechungen des Solarkreisvolumenstroms und damit zu Leistungseinbußen führen. Gründe für abfallenden Druck sind meist undichte Stellen innerhalb der Anlage. Diese gilt es zu finden und auszubessern.
Außerdem muss der Zustand der Solarflüssigkeit im Auge behalten werden. Ist die Wärmeträgerflüssigkeit schlecht geworden – wenn also beispielsweise der pH-Wert nicht stimmt oder die Zusammensetzung falsch ist –, ist der Frost und Korrosionsschutz nicht mehr sichergestellt. Die Alterung der Flüssigkeit ist normal, weswegen sie spätestens nach zehn bis zwölf Jahren ausgetauscht werden sollte. Bevor neue Solarflüssigkeit in die Anlage geschüttet wird, sollten die Leitungen mit klarem Wasser gespült werden, um Schmutzpartikel zu entfernen. Ist die Anlage neu befüllt, sollte vor Inbetriebnahme ordentlich entlüftet werden.
Auch eine regelmäßige Sichtkontrolle der Kollektoren ist empfehlenswert. Denn sind die Solarkollektoren verschmutzt, führt das unweigerlich zu Leistungseinbußen. Sie sollten daher regelmäßig gereinigt werden. Aber auch Vögel können durch picken oder beispielsweise Marder durch Bisse die Wärmedämmung beschädigen. Das muss dann repariert werden. Eine widerstandsfähige Ummantelung kann Vogelfraß oder Tierverbiss allerdings eindämmen.
Die wichtigsten Arbeiten der Solarthermie-Wartung im Überblick:
- Entlüften
- Anlagenbetriebsdruck prüfen
- pH-Wert der Solarflüssigkeit kontrollieren
- Ventile und Pumpe kontrollieren
- Fühler und Thermometer prüfen
- Kollektoren auf Verschmutzung oder Tierverbiss/Vogelfraß kontrollieren
- Dämmung prüfen
Fernwärme
Wer mit Fernwärme heizt, kann sich beim Thema Wartung getrost zurücklehnen. Da die Wärme vom Erzeuger geliefert wird und nicht in einer kompakten Heizungsanlage produziert wird, muss auch kein Heizkessel gewartet werden. Doch die Kosten für die Heizungswartung sind in der Regel mit den Grundkosten für die Fernwärme verrechnet. Dadurch müssen Fernwärme-Nutzer sich zwar nicht um die Wartung kümmern, diese aber anteilig bezahlen.
Die Heizkörper nicht vergessen
Zusätzlich zur Wartung der eigentlichen Heizungsanlage sollten Besitzer auch die Heizkörper nicht vergessen. Denn auch diese tragen zum effizienten Heizen bei. So sollten sie möglichst frei stehen und nicht durch Möbel verdeckt werden. Außerdem sollten die Heizkörper regelmäßig entlüftet werden, damit das Heizungswasser einwandfrei zirkulieren kann. Auch das Heizungswasser muss aufgrund von Verdunstung und Entlüftungsprozessen regelmäßig nachgefüllt werden, um den Druck innerhalb des Systems konstant zu halten.
So hoch sind die Kosten für den Heizungsservice
Wie viel eine Heizungswartung kostet, hängt von vielen Faktoren ab. Der Preis wird aber insbesondere von der Art der Heizungsanlage bestimmt. So sind die Wartungskosten einer Gasheizung niedriger als beim Brennstoff Öl. Noch teurer fällt die Rechnung bei einer Pelletheizung aus. Das liegt vorrangig am unterschiedlich großen Aufwand. Wichtig ist, dass bei den meisten Servicefirmen in den Wartungskosten noch keine Anfahrtskosten oder Ersatzteile mit eingerechnet sind. Daher sollten Anlagenbesitzer dringend vorher erfragen, welche Leistungen im Angebot inklusive sind.
Bei Gasanlagen sollten Heizungsbesitzer mit 90 bis 200 Euro rechnen. Bei Ölheizungen fallen schon mehr Arbeiten an – das kostet ungefähr 150 bis 250 Euro. Die Wartung einer Holzheizung kann nochmal um 30 Euro teurer werden. Vergleichsweise günstig kommen Besitzer von Wärmepumpen mit rund 50 bis 100 Euro jährlich weg. Außerdem spart man sich bei der Wärmepumpe die Kosten für den Schornsteinfeger. Bei Nischenprodukten wie dem BHKW gibt es keine pauschalen Angaben zu den Kosten, weil sich diese recht individuell gestalten. So wird bei BHKW beispielsweise der Preis je nach Anlagengröße und Auslastung errechnet, wobei die Kosten für die Wartung kleinerer Geräte meist etwas höher ausfallen. Je nach Servicefirma wird nach Betriebsstunden oder verbrauchter Kilowattstunde erzeugter Energie abgerechnet.
Der Heizungsservice bietet eine Menge Komfort
Die regelmäßige Wartung der Heizung rentiert sich meist allein durch das Ausbleiben von Pannen, aber auch das Wegfallen von großen und kleinen Reparaturen. Es bietet sich an, für die regelmäßige Inspektion der Heizungsanlage einen Wartungsvertrag abzuschließen. Das hat folgende Vorteile:
- Termine werden durch die Servicefirma vorgeschlagen und daher vom Anlagenbesitzer auch nicht vergessen.
- Die Wartungskosten sind in der Regel konstant über die Vertragslaufzeit und können so in einem Finanzplan einkalkuliert werden. Einmalige Wartungsaufträge sind hingegen schwerer kalkulierbar.
- In der Regel keine weiteren Kosten.
- Der Leistungsumfang kann frei ausgehandelt werden.
Oftmals bieten Firmen beim Verkauf der Heizungsanlage gleich einen Wartungsvertrag an. Zwar liegt darin der Vorteil, dass die Firma sich mit der Anlage auskennt. Aber Anlagenbesitzer sollten dennoch auch andere Angebote einholen und sich dann für das passende entscheiden. Folgende Punkte sollten im Wartungsvertrag geregelt werden:
- Welche Arbeiten werden durchgeführt?
- Fahrtkosten eingeschlossen?
- Ersatzteil und Reparaturpauschalen enthalten?
- Garantie und Gewährleistungsarbeiten sind Bestandteil der Wartung
- Zeitraum und Intervall der Wartung
- Laufzeit des Vertrags
Da sich auf dem Markt für Installateursarbeiten auch immer viele nicht-qualifizierte Betriebe drängen, ist bei der Auswahl der Servicefirma Vorsicht geboten. Denn das Sparangebot kann letztlich doch noch teurer werden als das einer qualifizierten Firma. Außerdem werden bei Billigangeboten gerne mal wichtige Arbeiten, wie die Prüfungen und Messungen, vergessen. Dann blinkt und blitzt das Gerät zwar äußerlich, aber im Inneren werden oftmals Schäden übersehen. Die machen sich dann langfristig bemerkbar.
Bei einem BHKW empfiehlt sich ein Vollwartungsvertrag mit langfristigen Verpflichtungen des Lieferanten. Vergleichbar ist so ein Vollwartungsvertrag mit einer Vollkaskoversicherung. In diesem Vertrag ist nämlich nicht nur die Wartung, sondern auch die Instandhaltung geregelt. Darunter fallen sowohl Ölwechsel und Altölentsorgung als auch Ersatzteile. Unter Umständen ist sogar der Einbau technischer Neuheiten mit eingeschlossen. Oftmals laufen die Verträge über zehn Jahre und enthalten eine Preisanpassungsklausel, die Grenzen für die Preiserhöhung festlegt. Beim Abschluss eines solchen Vollwartungsvertrags sollten Anlagenbesitzer aber genau aufs Leistungsverzeichnis achten, um nicht später noch drauf zahlen zu müssen.
Fazit: Ersparnisse machen Wartungskosten wett
Auch wenn es keine Pflicht ist, sollten Hauseigentümer ihre Heizanlage einmal im Jahr durchchecken und warten lassen. Mit der regelmäßigen Wartung der Heizungsanlage wird zum einen die Verbrennung optimiert und dadurch auch die Heizleistung konstant hochgehalten. Außerdem wird in der Regel dadurch die Lebensdauer der Anlage verlängert. Dadurch sparen Heizanlagenbesitzer viel Geld, womit sie die Wartungskosten wieder wettmachen.
Die wichtigsten Vorteile der Heizungswartung im Überblick:
- Höhere Lebenserwartung der Heizungsanlage
- Sicherer und zuverlässiger Betrieb ohne unerwartete Ausfälle
- Effizienter Heizbetrieb und somit niedrigere Heizkosten und Entlastung der Umwelt
Markus Grundmann