Seit Mai 2011 können EU-Bürger in Tschechien ohne Einschränkungen Immobilien erwerben – die Übergangsregelungen sind inzwischen gefallen.
Auch nach dem EU-Beitritt Tschechiens gab es für Ausländer teilweise noch Beschränkungen beim Immobilienkauf. Seit Mai 2011 können EU-Staatsangehörige in Tschechien jedoch Immobilien ohne Einschränkungen erwerben.
Tschechien ist ein attraktives Urlaubsland, denn es hat einiges zu bieten: Alte Burgen, Schlösser und Klöster sind im ganzen Land zu finden. Wintersportfans kommen im Böhmerwald oder im Riesengebirge auf ihre Kosten. Die mondänen Kurorte Karlsbad, Franzensbad und Marienbad bilden das so genannte Bäderdreieck.
Günstige Immobilien sind am Lipno-Stausee, einem Erholungsgebiet im südlichen Böhmerwald, zu haben, wohingegen die Preise in der Hauptstadt Prag sowie in anderen tschechischen Großstädten recht hoch sind.
Wie auch in Deutschland muss der Vertrag über den Immobilienkauf in Tschechien durch einen Notar beglaubigt werden. Von einer Anzahlung ist abzuraten, vielmehr sollte der Kaufpreis auf ein Konto des Notars überwiesen werden. Dieser übergibt das Geld dem Verkäufer erst, wenn er die Eintragung ins Grundbuch veranlasst hat. Das Grundbuch erfasst unter anderem die Eigentumsrechte an allen Immobilien in der Tschechischen Republik und wird vom Katasteramt geführt.
Diese Kosten fallen bei einem Immobilienkauf in Tschechien an: Die Ausgaben für die Abwicklung des Kaufvertrags, einschließlich der Grundbucheintragung, betragen etwa 500 Euro. Die Grunderwerbsteuer beträgt vier Prozent plus 21 Prozent Mehrwertsteuer. Die Berechnung der Grunderwerbsteuer bezieht sich auf ein amtlich erstelltes Gutachten. Weichen der Wert laut Gutachten und der Verkaufspreis voneinander ab, gilt der höhere Betrag als Bemessungsgrundlage. Das Gutachten wird üblicherweise vom Verkäufer bezahlt.
Laut Gesetz ist der Verkäufer auch der Steuerpflichtige. Der Käufer tritt aber immer als Bürge ein. Das bedeutet: Führt der Verkäufer die Grunderwerbsteuer nicht ab, kann sie das Finanzamt vom Käufer einfordern. Zudem ist es möglich, die Steuerschuld umzukehren und sie vertraglich dem Käufer aufzuerlegen.
Die Maklerprovision beträgt je nach Größe des Objekts für einen Immobilienkauf in Tschechien in der Regel drei bis fünf Prozent. Bei Immobiliengeschäften über Mittelsmänner ist Vorsicht geboten: Ihre Seriosität kann nur schwer überprüft werden.
Zur Erleichterung des Behördenverkehrs empfiehlt es sich, eine Bescheinigung über den vorübergehenden Aufenthalt einzuholen. Diese kann bei der tschechischen Ausländerpolizei beantragt werden.
Stand: Januar 2015