Strom sparen im Haushalt: So senkst du deine Kosten

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Die Energiekosten steigen, da macht der Strompreis keine Ausnahme. Trotz geplanter Strompreisbremse kann jeder selbst handeln und Strom sparen – und damit auch Kosten minimieren.

Wie finde ich Stromfresser in meiner Wohnung?

Egal ob sogenannte weiße Haushaltsgeräte, wie Waschmaschine, Kühlschrank oder Tiefkühltruhe, oder Unterhaltungselektronik – im Haushalt gibt es überall potenzielle Stromfresser. Das sind all jene Geräte, die zum einen dauerhaft im Gebrauch sind und dazu noch jede Menge Strom verbrauchen. Dazu gehören beispielsweise alte Heizpumpen, Kühlschränke oder große Fernseher mit Stand-by-Funktion.

Um Strom sparen zu können, müssen die Stromfresser identifiziert werden. Dazu kann ein Strommessgerät genutzt werden. Dazu werden sie einfach zwischen Steckdose und Gerätestecker gesteckt und auf dem Display ist der Stromverbrauch ablesbar. Solche Geräte können oftmals jeweiligen Stromanbieter ausgeliehen oder für einen kleinen zweistelligen Betrag gekauft werden. Sind die Stromfresser gefunden kann überlegt werden, wie dagegen vorgegangen werden kann.

Strom sparen in der Küche

Ein großer Teil des Stromverbrauchs findet in der Küche statt, stehen dort oftmals die meisten dauerhaft laufenden Geräte. Doch wo viel Strom verbraucht wird, befindet sich auch viel Sparmöglichkeit:

Stromspar-Tipp 1: Kühlschrank und Gefriertruhe

Mit diesen Maßnahmen können Verbraucher im Umgang mit ihren Kühlgeräten Geld sparen:

  • Gerät regelmäßig abtauen: Insbesondere ältere Kühlgeräte haben in der Regel noch keine „no-frost“-Funktion und sollten daher circa zwei Mal im Jahr abgetaut werden. Diese Maßnahme ist immer dann nötig, wenn nicht nur ein Reifansatz, sondern eine Eisschicht an den Innenwänden des Kühl- oder Gefrierschranks vorhanden ist. Mit einer fünf Millimeter dicken Eisschicht erhöht sich der Stromverbrauch des Kühlschranks um circa 30 Prozent. Eis ist eine gute Dämmung, daher ist mehr Energie nötig, um die Lebensmittel zu kühlen.
  • Gerät nicht kälter einstellen als notwendig: Bei Tiefkühlgeräten reichen -18 Grad Celsius, beim Kühlschrank 7 Grad Celsius. Müssen die Geräte stärker herunterkühlen, verbrauchen sie auch mehr Strom. Ein voller Kühlschrank wirkt hierbei energiesparend, da die heruntergekühlten Lebensmittel als Temperaturspeicher fungieren.
  • Gerät nicht direkt neben Wärmequellen aufstellen: Denn dann können die Geräte, die bei der Kühlung entstehende Wärme schneller abgeben und das senkt den Stromverbrauch.
  • Tür nicht länger als notwendig öffnen: Dabei entweicht Kälte, die das Gerät dann wieder aufbauen muss – was wiederum den Stromverbrauch steigert. Moderne Geräte bieten die Funktion an, in den Kühlschrank schauen zu können, ohne ihn öffnen zu müssen.
  • Keine warmen Speisen oder Getränke hineinstellen: Diese verbrauchen viel Energie zum Herunterkühlen.

Stromspar-Tipp 2: Geschirrspüler

Wie auch bei Kühlschränken sollte beim Neukauf eines Geschirrspülers auf die Energieklasse geachtet werden. Denn je besser diese ist, desto mehr Strom aber auch Wasser werden in der Regel eingespart. Auch die Größe sollte beim Neukauf einbezogen werden – insbesondere dann, wenn eine Küche neu geplant wird. Ein Haushalt mit nur ein oder zwei Personen benötigt in der Regel kein großes Gerät. Dann reicht meist ein 45 Zentimeter breiter Spüler.

Wer sein altes Gerät nicht austauschen will oder kann, kann dennoch Strom sparen: Bereits effizientes Einräumen spart nämlich. Denn je mehr reinpasst, desto seltener muss der Spüler eingeschaltet werden. Doch Vorsicht: Beim Einräumen muss darauf geachtet werden, dass sich das Geschirr nicht gegenseitig blockiert und deswegen beim Waschgang nicht alles sauber wird.

Neuere Modelle verfügen zudem in der Regel über ein Eco-Programm, welches ebenfalls Strom und Wasser spart. Wenn es möglich ist, sollte der Geschirrspüler zudem direkt ans Warmwasser angeschlossen werden. Muss das Wasser nicht erst erhitzt werden, können bis zu 30 Prozent der Stromkosten eingespart werden.

Stromspar-Tipp 3: Beim Kochen Energie sparen

Manches klingt sehr banal, rechnet sich in der Summe jedoch. So gibt es auch beim Kochen einige Möglichkeiten Strom zu sparen:

  • im Wasserkocher nur die Menge Wasser erhitzen, die benötigt wird
  • Wasser im Wasserkocher und nicht auf dem Herd zum Kochen bringen
  • Kartoffeln nicht auf dem Herd, sondern in der Mikrowelle garen
  • beim Erhitzen auf dem Herd einen Deckel benutzen
  • auf Vorheizen beim Ofen verzichten, das ist nur bei wenigen Garprozessen wirklich notwendig
  • wenn möglich Umluft beziehungsweise Heißluft statt Ober- und Unterhitze nutzen
  • bei mehrmaliger Nutzung des Ofens, wenn möglich hintereinander nutzen, das spart erneutes Erhitzen
  • Brötchen nicht im Ofen, sondern auf dem Brötchenaufsatz des Toasters aufbacken

Strom sparen im Badezimmer

Auch in Badezimmern gibt es einiges Einsparpotenzial:

Stromspar-Tipp 4: Durchlauferhitzer kühler einstellen

In vielen Haushalten wird Warmwasser durch einen Durchlauferhitzer erwärmt. Bei modernen Geräten kann die maximale Temperatur eingestellt werden. Senken Verbraucher diese um ein paar Grad, so kann dadurch Strom gespart werden.

Auch Duschen statt Baden, kürzere Duschdauer, ein wassersparender Duschkopf und das Abstellen der Dusche während des Einseifens spart nicht nur Wasser ein, sondern auch die Energie, die zum Erhitzen benutzt werden müsste.

Stromspar-Tipp 5: Verzicht auf elektrische Geräte

Insofern es möglich ist, sollten Haare an der Luft getrocknet werden. Denn wird der Föhn gar nicht erst eingeschaltet, verbraucht er auch keinen Strom. Doch es gibt immer auch Situationen, da lässt sich der elektrische Haartrockner nicht vermeiden. Dann sollte der Verbraucher die niedrigste Stufe wählen. Das ist nicht nur stromsparend, sondern auch für das Haar in der Regel besser.

Immer mehr Personen haben zudem eine elektrische Zahnbürste. Wer nicht darauf verzichten will, sollte diese jedoch nicht ständig auf der Ladestation stehen haben.

Auch ein Elektrorasierer sollte nicht dauerhaft auf der Ladestation stehen. Wer möchte, kann auch ganz zur Nassrasur wechseln. Wird dabei kaltes Wasser genutzt, kann Strom sogar gänzlich eingespart werden.

Stromspar-Tipp 6: Energieeffizient Wäsche waschen

Auch beim Wäsche waschen, können Verbraucher Strom und Geld sparen. Schließlich werden mehr als 75 Prozent der Energie, die für einen Waschgang nötig ist, für das Erhitzen des Wassers genutzt.

So geht Stromsparen beim Waschen:

  • Mit niedriger Temperatur waschen: Wer Textilien mit 30 statt 60 Grad Celsius wäscht, verbraucht zwei Drittel weniger Strom beim Waschen. Waschmittel reinigen die Wäsche auch bei geringen Temperaturen optimal und die Kleidung bleibt länger schön. Ab und an ist jedoch ein Kochwaschgang nötig, damit sich in der Maschine keine Gerüche bilden.
  • Auf Vorwaschgang verzichten: Meist ist der Vorwaschgang überflüssig, da Textilien nur selten stark verschmutzt sind. Wenn Verbraucher auf den Vorwaschgang verzichten, verringern sich die fürs Waschen nötige Mengen an Strom und damit auch die Kosten.
  • Wäsche lufttrocknen lassen: Je nach Trockner-Modell und Energieklasse können bei 160 Trockengängen pro Jahr mehrere hundert Kilowattstunden Strom eingespart werden. Bei einem Gerät mit Energiesparklasse A+++ wären dies 158 kWh. Daraus ergeben sich bei einem Strompreis von 0,43 €/kWh Stromkosten von rund 68 Euro pro Jahr, die man sich beim Lufttrocknen der Wäsche spart. Zudem ist das Lufttrocknen klimaneutral.

Strom sparen in Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmern

Eine große Menge des Stromverbrauchs zu Hause wird durch Unterhaltungsgeräte verursacht. Dazu gehören TV-Geräte, Spielekonsolen, PC, Laptop, Tablet und Smartphones. Auch hierbei gibt es Einsparpotenzial:

Stromspar-Tipp 7: Elektrische Geräte ausschalten

Statt die Geräte komplett auszuschalten, werden sie meist im Stand-by-Modus belassen. Auf Stand-by ziehen Stereoanlage, Fernseher und Co. kontinuierlich Strom. „Den größten Anteil am Stromverbrauch hat im durchschnittlichen Haushalt der Stand-by-Verbrauch inklusive Kleingeräte, das können durchaus rund 20 bis 30 Prozent des gesamten Stromverbrauchs sein“, sagt Dr. Gerhard Dell, Geschäftsführer des Oberösterreichischen Energiesparverbandes.

Abhilfe schaffen hier Steckdosenleisten die abschaltbar sind. Das sind sie entweder durch einen manuellen Schalter oder – etwas moderner und bequemer – ferngesteuert über eine Fernbedienung oder ein Smartphone.

Stromspar-Tipp 8: Laptop statt PC

Wer sich einen neuen Computer anschaffen möchte, sollte zu einem mobilen Laptop greifen. Der Stromverbrauch ist zwar immer vom Nutzerverhalten abhängig, aber bei gleicher Nutzung verbraucht ein Laptop im Vergleich zu einem PC weniger Strom.

Achtung: Beim Vergleich Laptop und PC kommt es darauf an, dass gleichwertige Geräte verglichen werden. Ein Büro-PC mit Office-Programmen verbraucht weniger als ein sehr gut ausgestatteter Multimedia-PC den Gamer nutzen. Gleiches gilt auch für Laptops. Wer sparen will, sollte auch beim Kauf bereits darauf achten, sich ein Gerät zuzulegen, was seinen Ansprüchen entspricht.

Allgemeine Tipps zum Stromsparen im Haushalt

Im Haushalt gibt es an vielen Stellen Möglichkeiten Strom zu sparen:

Stromspar-Tipp 9: LED und Energiesparlampen nutzen

Grafik zum Energieverbrauch verschiedener Leuchtmittel, Grafik: immowelt
Wer Strom sparen will, sollte beim Neukauf von Leuchtmitteln auf LED oder Energiesparlampen zurückgreifen. Grafik: immowelt

Um Strom zu sparen, sollten Verbraucher auf LED- oder Energiesparlampen setzen. LED- und Energiesparleuchten sind zwar teurer als gewöhnliche Glühbirnen, dafür halten sie viel länger. Eine Glühlampe brennt in der Regel circa 1.000 Betriebsstunden, was ungefähr dem Betrieb von einem Jahr entspricht. Energiesparlampen halten etwa 10.000 und LED-Lampen 25.000 Betriebsstunden durch.

Darüber hinaus verbrauchen LED-Leuchten weniger Strom, da sie effizienter sind. Eine gewöhnliche Glühlampe verwendet gerade mal fünf Prozent der Energie für die Erzeugung von Licht. Die restlichen 95 Prozent werden in ungenutzte Wärme umgewandelt. LED-Lampen – die effizientesten Leuchten – verbrauchen circa 80 Prozent weniger Strom als Glühlampen, da sie deutlich weniger Wärme produzieren.

Stromspar-Tipp 10: Bei Neukauf auf Energieeffizienz achten

Grafik: EU
Für Kühlgeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Fernsehgeräte gilt seit 1. März 2021 eine neue Skala, während Lampen seit dem 1. September 2021 neu skaliert wurden. Weitere Produktgruppen mit EU-Energielabels sollen bis 2030 folgen. Grafik: EU

Um zu gewährleisten, dass Verbraucher die Energieeffizienz eines Elektrogerätes sofort erkennen können, wurden in der Europäischen Union Energielabels eingeführt. Diese Pickerl ordnen Produkte in Energieeffizienzklassen ein und müssen deutlich sichtbar auf den Verpackungen der Geräte aufgeführt werden.

Die darauf abgebildeten Effizienzklassen sind für jede Gerätegruppe einzeln festgelegt. Sie geben den Verbrauch eines Gerätes im Vergleich zu Referenzgeräten an. Daher lässt sich also nicht die Effizienz verschiedener Gerätetypen miteinander vergleichen.

Seit 2021 gibt es für einige Geräte ein neues EU-Energielabel. Der Grund: In den letzten Jahren gab es schnelle Effizienzverbesserungen. In mehreren Produktgruppen befinden sich heute fast alle Geräte in den obersten Effizienzklassen. Effizienzunterschiede sind für Verbraucherinnen und Verbraucher daher kaum noch zu erkennen.

Wer sich ein neues Haushaltsgerät anschafft, sollte auf eine möglichst gute Effizienzklasse achten.

Stromspar-Tipp 11: Stromanbietervergleich spart Kosten

Wer Strom spart, spart auch Kosten. Doch auch bei den Kosten gibt es Einsparpotenzial: Mit einem Anbietervergleich können Verbraucher ihre Stromkosten erheblich reduzieren. Im Internet lassen sich die Preise der Stromanbieter sehr leicht gegenüberstellen. Verbraucher geben in den einschlägigen Portalen ihre Postleitzahl und ihren durchschnittlichen Jahresverbrauch an. Dieser lässt sich aus den letzten Jahresabrechnungen berechnen. Schon werden ihnen unterschiedliche Anbieter bzw. Tarife – sortiert nach Preis – vorgeschlagen.

Das günstigste Angebot ist aber nicht immer das Beste. Es gilt, die Konditionen der Anbieter zu vergleichen. Dabei sollten Verbraucher darauf achten, dass die Anbieter auf automatische Vertragsverlängerungen und Preiserhöhungen während der Vertragslaufzeit verzichten und Verträge mit kurzen Laufzeiten und Kündigungsfristen anbieten.

Achtung

Besonders günstige Angebote haben oft einen Haken wie die Pflicht zur Kautions- oder Vorauskassenzahlung. Manchmal wirkt der Tarif aufgrund eines Neukundenbonus sehr günstig, ist aber nach einem Jahr deutlich teurer. Oder es werden Strompakete, also eine bestimmte Menge Strom für einen festgelegten Zeitraum, verkauft.

Stromspar-Tipp 12: Weihnachtsbeleuchtung reduzieren

Die Winterzeit ist die Zeit der Lichterfeste und leuchtenden Weihnachtsdekoration. Was in der Regel hübsch anzusehen ist, kostet aber. In einigen Haushalten ist der Stromverbrauch im Dezember vergleichsweise hoch. Bei den derzeitigen Strompreisen sollten sich Verbraucher also überlegen, ob sie tatsächlich das volle Programm auffahren wollen.

Wer nicht gänzlich auf die stimmungsvollen Lichter verzichten will, kann auf Zeitschaltuhren zurückgreifen, damit die beleuchtete Deko nicht die ganze Nacht über brennt. Außerdem gibt es auch immer mehr Weihnachtsdekorationen mit LED, die stromsparend laufend.

Achtung: Wer statt elektrischem Licht wieder auf Kerzen zurückgreifen will, der sollte große Vorsicht walten lassen. Denn insbesondere in Weihnachtsbäumen können diese schnell einen Brand verursachen.

Spar-Tipp: Selbst Strom produzieren

Hauseigentümer können durch eine Photovoltaik- oder eine Solarthermie-Anlage einiges an Stromkosten sparen. Da kommt es jedoch auch auf den Standort der Immobilie an. Denn steht diese eher schattig, könnten sich die Kosten für die Anschaffung und Wartung solcher Anlagen nicht rentieren. Die Anschaffung wird in der Regel staatlich gefördert.

Ein Mieter oder Eigentümer in einem Mehrfamilienhaus kann die Entscheidung, eine Photovoltaik-Anlage zu errichten, nicht einfach so treffen. „Der Gesetzgeber hat dafür aber die Möglichkeit der sogenannten Photovoltaik-Gemeinschaftsanlage geschaffen, also eine Anlage auf dem Dach der Immobilie, die alle Eigentümer beziehungsweise Mieter und Mieterinnen nutzen können“, sagt Dr. Gerhard Dell vom Energiesparverband Oberösterreich. Dazu sind dann bestimmte vertragliche Vereinbarungen zu treffen.

Eine Alternative dazu sind Bürger-Beteiligungsprojekte. Da kauft sich ein Haushalt ein oder mehrere Module in einer großen Anlage und lassen sich die gewonnene Energie von ihrem Stromanbieter anrechnen.

Link-Tipp

Nicht nur die Strompreise stiegen in der vergangenen Zeit stark an, auch die Heizkosten wurden teurer. Erfahre hier, wie du Heizkosten einsparen kannst.

24.11.2022


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