Heizkosten sparen: So senkst du deinen Verbrauch
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Energiekrise und steigende Energiepreise zwingen Verbraucher zum Sparen. Heizkosten sparen können Mieter und Eigentümer mit unseren Tricks und Tipps. Neben der finanziellen Einsparung wird auch die Umwelt erheblich entlastet.
- Tipp 1: Richtig lüften
- Tipp 2: Nachts Jalousien, Rollos und Vorhänge schließen
- Tipp 3: Raumtemperatur absenken
- Tipp 4: Fenster abdichten
- Tipp 5: Heizkörper entlüften
- Tipp 6: Heizung warten
- Tipp 7: Heizung richtig einstellen
- Tipp 8: Hydraulischen Abgleich durchführen
- Tipp 9: Zirkulationspumpe mit Zeitschaltuhr versehen
- Tipp 10: Alte Heizungspumpe austauschen
- Tipp 11: Auf ordentliche Dämmung achten
Tipp 1: Richtig lüften
Auch mit der Art des Lüftens können Verbraucher Heizkosten sparen. Wer sein Fenster dauerhaft gekippt hat, erzielt nur wenig Luftaustausch. Stattdessen kühlen die umliegenden Wände aus. Im schlimmsten Fall beginnen sie zu schimmeln.
Stoßlüften lautet das Zauberwort. Mit weit geöffneten Fenstern und Innentüren entsteht ein gesunder Luftaustausch. Wer drei Mal am Tag für circa fünf Minuten stoßlüftet, verbraucht weniger Energie als mit gekippten Fenstern – und erzielt eine bessere Wirkung.Bei
m Lüften sollten Verbraucher zudem die Thermostatventile ihrer Heizkörper schließen. So vermeiden sie, dass der Temperaturfühler die Heizung aufgrund der kalten Zugluft hochfahren lässt.
"Eine Faustregel beim Lüften: Je kälter es draußen ist, desto kürzer sollte gelüftet werden."
— Gerhard Dell, Geschäftsführer Energiesparverband OÖ
Tipp 2: Nachts Jalousien, Rollos und Vorhänge schließen
Energiesparer sollten grundsätzlich darauf achten, dass so wenig Wärme wie möglich nach außen gelangt. Hierbei schaffen schon Vorhänge, Jalousien und Rollos Abhilfe, da sie die Fenster zusätzlich isolieren. Wer sie nachts – oder bei ungenutzten Räumlichkeiten auch tagsüber – geschlossen hält, kann zusätzlich Heizenergie sparen.
Doch Achtung! Heizkörper sollten nicht von Vorhängen, einem Heizkörperverbau oder anderen Möbeln verdeckt werden, rät Gerhard Dell, Geschäftsführer vom Energiesparverband OÖ. Denn dann kann die Wärme nicht ungehindert in den Raum abgegeben werden.
Tipp 3: Raumtemperatur absenken
Energieexperten empfehlen, die Raumtemperatur nachts zu senken: „Für jeden Grad Celsius weniger sparen Verbraucher bis zu sechs Prozent ihres Energieverbrauchs ein“, klärt DI Dr. Gerhard Dell, Geschäftsführer des Energiesparverbands Oberösterreich, auf. Moderne Heizsysteme lassen sich ohnehin so einstellen, dass sie die Räume zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedlich stark beheizen. Auch wenn man tagsüber nicht zu Hause ist, lohnt es sich, weniger zu heizen.Am
höchsten ist das Einsparpotenzial mit programmierbaren Thermostaten. Hier können Verbraucher genau einstellen, ab welcher Uhrzeit die einzelnen Räume mehr oder weniger beheizt werden sollen und wie hoch die gewünschte Temperatur genau sein sollte.
Programmierbare E-Thermostate sind eine gute Investition, wenn in einem Haus verschiedene Lebensstile aufeinandertreffen und die Bewohner nicht alle zur gleichen Zeit aufstehen, das Haus verlassen und wieder zu Bett gehen. Für ein normales Einfamilienhaus lohnen sich 15 bis 50 Euro Investitionskosten pro Heizkörper für die Ausstattung mit E-Thermostaten meist eher nicht. In diesem Fall kann es eine Möglichkeit sein die Heizkurve richtig einzustellen.
Tipp 4: Fenster abdichten
Zur guten Dämmung eines Gebäudes zählt auch, dass die Fenster dicht sind. Die Dichtheit der Fenster lässt sich relativ einfach überprüfen. Dazu ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fenster klemmen und das Fenster schließen. Lässt sich das Papier aus dem geschlossenen Fenster herausziehen, ist das Fenster schlecht abgedichtet. In diesem Fall ist eine nachträgliche Abdichtung sehr empfehlenswert. Lässt sich das Papier nicht oder nur stark beschädigt herausziehen, ist das Fenster dicht.
Wer zugige Fenster hat, sollte diese nachträglich abdichten. Hierfür reicht selbstklebendes Dichtband aus dem Baumarkt aus, welches man auf den inneren Fensterrahmen aufbringt.
Tipp 5: Heizkörper entlüften
Eine Heizung ist nicht komplett luftdicht, deshalb gelangt bei jedem Nachfüllen des Heizungswassers Luft hinein. Auch die Verbindungsteile sind minimal luftdurchlässig. Wird das Wasser im Heizkessel erwärmt, entstehen kleine Luftbläschen. Wenn diese nicht rechtzeitig abgeleitet werden, gelangen sie in die Heizkörper. Da Gas nach oben steigt, sammelt sich die Luft im höchstgelegenen Heizkörper. Das merken Verbraucher an Glucker-Geräuschen und daran, dass der Heizkörper nicht mehr richtig warm wird. Um Heizenergie zu sparen, sollten Verbraucher ihre Heizkörper regelmäßig entlüften.
Tipp 6: Heizung warten
Wer den Energieverbrauch im Haushalt senken möchte, sollte seine Heizung regelmäßig warten lassen, denn gewartete Anlagen arbeiten sparsamer und leben länger. Außerdem werden Verschleißteil-Abnutzungen erkannt, bevor sie einen Schaden verursachen. Das macht die Wartungskosten wieder wett.
Normalerweise ist die Heizungswartung Aufgabe des Hauseigentümers. Er darf die Kosten allerdings über die Betriebskosten auf den Mieter umlegen, sofern dies im Mietvertrag entsprechend vereinbart wurde.
Tipp 7: Heizung richtig einstellen
Für die ordentliche Einstellung der Heizung werde laut Eigenbauer noch zu wenig unternommen. Beim Heizungseinbau werden meist Standardwerte eingegeben, die nicht zwingend passend sein müssen. Hier lohnt es sich in der Regel einen Techniker kommen zu lassen, der die Heizung ordentlich justiert. Die Kosten für den Techniker sind durch die Ersparnisse meist schnell wieder drin.
Grundsätzlich gilt: Ein Gebäude braucht bei kalten Außentemperaturen mehr Energie, um auf die gewünschte Innentemperatur zu kommen, als bei warmen Außentemperaturen. Daher ist es wichtig, die Heizkurve am Steuerregler des Heizkessels optimal einzustellen.
Die Thermostate am Heizkessel sind mit mindestens einem Außentemperaturfühler verbunden. So können sie die Vorlauftemperatur der Heizung automatisch – je nachdem, ob es draußen warm oder kalt ist – anpassen. Wer Heizenergie und Kosten sparen möchte, sollte die Heizkurve genau einstellen. Sie kann allerdings nicht ohne weiteres berechnet werden, weil sie von zu vielen Faktoren abhängt und nicht linear verläuft. Da hilft nur anpassen und testen bis die Heizkurve optimal justiert ist.
Tipp 8: Hydraulischen Abgleich durchführen
In vielen Heizsystemen besteht das Problem, dass Heizkörper in Räumen, die weit vom Heizkessel entfernt sind, nicht richtig warm werden. Ist das der Fall, lässt sich die Effizienz der Heizung mit einem hydraulischen Abgleich steigern.
Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass sich die Wärme gleichmäßig im Haus verteilt und die Vorlauftemperatur der Heizung abgesenkt werden kann. Das senkt die Verluste und spart Energie. Hierfür werden alle Komponenten der Heizungsanlage exakt aufeinander und auf den Energiebedarf des Hauses abgestimmt. Zudem wird die Menge des durchfließenden Heizwassers mithilfe der Thermostatventile an den Bedarf der einzelnen Räume angepasst.
Voraussetzungen für einen hydraulischen Abgleich ist ein Zweirohr-Heizsystem und Heizkörper mit voreinstellbaren Thermostatventilen oder Rücklaufverschraubungen.
Tipp 9: Zirkulationspumpe mit Zeitschaltuhr versehen
In manchen Warmwassersystemen ist eine Zirkulationspumpe eingebaut, die dafür sorgt, dass das Wasser in der Leitung ständig umgewälzt wird, damit beim Aufdrehen sofort warmes Wasser aus dem Hahn kommt. Das hat den Vorteil, dass der Verbraucher nicht warten muss, bis es warm genug zum Duschen ist.
Allerdings verbraucht die Trinkwasser-Zirkulation permanent Energie – auch wenn die Bewohner gerade kein Warmwasser nutzen. Diese Energie lässt sich mithilfe einer eingebauten Zeitschaltuhr einsparen. Das lohnt sich aber nur, wenn die Bewohner einen ähnlichen Tagesablauf haben.
Mit einer Zeitschaltuhr lassen sich mehrere Zeiträume pro Tag und unterschiedliche Schaltzyklen für einzelne Wochentage einstellen, in denen die Zirkulationspumpe arbeitet. So können Bewohner beispielsweise einstellen, dass die Pumpe nachts nicht arbeitet und am Wochenende erst später am Morgen den Betrieb aufnimmt. Auf diese Weise können Verbraucher sowohl elektrische Energie zum Berteiben der Zirkulationspumpe als auch Energie fürs Erwärmen des Wassers einsparen.
Tipp 10: Alte Heizungspumpe austauschen
Es heißt, dass bis zu zwanzig Prozent des Stromverbrauchs eines Hauses auf die Heizungsumwälzpumpe entfallen können. Wer noch eine alte Pumpe in Betrieb hat, sollte sie auf ihre Effizienz hin überprüfen lassen. Der Kauf einer neuen, effizienten Heizungspumpe amortisiert sich oft schon nach wenigen Jahren. Alte Heizungspumpen benötigen eine Leistung bis zu 100 Watt, da sie nicht drehzahlgeregelt sind. Neue hingegen nur etwa 15 Watt.
Tipp 11: Auf ordentliche Dämmung achten
Das A und O für energiesparendes Heizen ist eine gute Dämmung der Immobilie. Insbesondere bei älteren Immobilien gibt es oft noch Verbesserungsmöglichkeiten. Der Unterschied zwischen einer guten Dämmung und einem ungedämmten Haus ist beträchtlich. Ein altes ungedämmtes Haus hat im Durchschnitt einen Wert von etwa 200 Kilowattstunden je Quadratmeter, wird es modernisiert und gedämmt kann dieser Wert auf 50 Kilowattstunden je Quadratmeter sinken. Bei Neubauten sind es in der Regel unter 30 Kilowattstunden.
Doch wer neu dämmt, müsse dann auch die Heizung kontrollieren: Nicht jede Heizung passt zu den neuen Begebenheiten.
Nicht nur die Heizkosten stiegen in der vergangenen Zeit stark an, auch Strom wurde teurer. Erfahre hier, wie du Stromkosten einsparen kannst.
Caroline Schiko
24.11.2022
1 Kommentar
Franz Roland Jany am 08.11.2023 11:42
Gratulation, sehr guter und kompetenter Artikel.
Weil er nicht nur einfach anwendbare Maßnahmen beschreibt, sondern zwei fundamentale Faktoren berücksichtigt, die zusammen erst eine optimale Lösung für Bewohner und Nutzer ermöglichen:
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