CO₂-Steuer 2024 – das müssen Mieter und Eigentümer wissen
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Seit Juli 2022 gibt es in Österreich eine CO₂-Steuer auf Heizöl und Erdgas. Mieter und Eigentümer haben dadurch höhere Heizkosten. Was Heizen zusätzlich kostet, wie du trotzdem entlastet wirst und alle Infos zur CO₂-Steuer.
- Was ist die CO₂-Steuer?
- Besteuerung von CO₂ bis 2025 beim Heizen
- Beispielrechnung: Wie viel CO₂-Steuern zahle ich für Heizöl?
- Beispielrechnung: Wie viel CO₂-Steuern zahle ich für Erdgas?
- Wie bezahle ich die CO₂-Steuer?
- CO₂-Steuer: Das müssen Vermieter wissen
- Preisstabilisierung, Klimabonus, Ökostrom-Förderbeitrag
Was ist die CO₂-Steuer?
Die CO₂-Steuer ist Teil der ökosozialen Steuerreform in Österreich – das Land folgt mit der Bepreisung von Treibhausgasen aus fossilen Brennstoffen einer global zunehmenden Tendenz.
Eingeführt wurde die Steuer in Österreich am 1. Juli 2022. Die Abgabe betrug zu Beginn 30 Euro pro Tonne CO₂, wird aber bis 2025 stufenweise erhöht. Je höher die CO₂-Erzeugung eines Bürgers ist, etwa durchs Autofahren oder durchs Heizen mit fossilen Brennstoffen, desto höher sind demnach auch seine Kosten. 2024 sind es 45 Euro pro Tonne.
Ziel der CO₂-Abgabe ist es, die aus diesen Emissionen resultierende Erderwärmung sowie die Versauerung der Meere mithilfe eines höheren Kohlenstoffpreises zu verringern.
Besteuerung von CO₂ bis 2025 beim Heizen
So wirkt sich die CO₂-Steuer für Mieter und Eigentümer in den kommenden Jahren pro Liter Heizöl beziehungsweise pro Kilowattstunde Erdgas beim Heizen pro Jahr aus.
Jahr | Steuer pro Tonne CO₂ | Heizöl | Gas |
---|---|---|---|
2022 | 30 Euro | 9,7 ct/l | 0,73 ct/kWh |
2023* | 32,5 Euro | 10,6 ct/l | 0,79 ct/kWh |
2024 | 45 Euro | 14,6ct/l | 1,09 ct/kWh |
2025 | 55 Euro | 17,9 ct/l | 1,34 ct/kWh |
*Für 2023 waren ursprünglich 35 Euro CO₂-Steuer je Tonne geplant. Weil aber die Energiekosten drastisch stiegen, griff der „Preisstabilisierungsmechanismus“. Der besagt, dass die CO₂-Steuer in einem solchen Fall nur um die Hälfte als geplant steigt. 2024 gilt wieder der ursprüngliche geplante Wert.
Beispielrechnung: Wie viel CO₂-Steuern zahle ich für Heizöl?
Im Durchschnitt verbraucht ein Haushalt in Österreich 13,6 Liter Heizöl pro Jahr und Quadratmeter, um zu heizen.
Wohnungsgröße | 2023 | 2024 | |||
---|---|---|---|---|---|
30 m² | 43,19 € | 59,57 € | |||
50 m² | 71,98 € | 99,28 € | |||
90 m² | 129,57 € | 178,70 € | |||
120 m² | 172,76 € | 238,27 € | |||
150 m² | 215,95 € | 297,84 € | |||
160 m² | 230,34 € | 317,70 € |
Beispielrechnung: Wie viel CO₂-Steuern zahle ich für Erdgas?
Wohnungsgröße | Gasverbrauch in kWh | 2023 | 2024 |
---|---|---|---|
30 m² | 4000 | 31,57 € | 43,60 € |
50 m² | 7000 | 55,25 € | 76,30 € |
100 m² | 14.400 | 113,66 € | 156,96 € |
120 m² | 20.000 | 157,86 € | 218,00 € |
160 m² | 30.000 | 236,79 € | 327,00 € |
Wie bezahle ich die CO₂-Steuer?
Verpflichtet zur Durchführung der CO₂-Bepreisung sind die Unternehmen, die Kraft- und Heizstoffe in den Verkehr bringen. Für die Verbraucher sind das in dem Fall die Gas- oder Heizöllieferanten. Die CO₂-Steuer zahlen die Verbraucher im Einkauf beziehungsweise mit ihrer Betriebskostenabrechnung automatisch.
- Hier erfährst du, wie du beim Heizen Geld sparen kannst.
- So prüfst du nach, ob Fehler in deiner Heizkostenabrechnung sind.
CO₂-Steuer: Das müssen Vermieter wissen
Vermieter, die für ihre Mieter fossile Brennstoffe in Form von Heizöl oder Erdgas einkaufen, um die Tanks des Mehrfamilienenhauses zu füllen, zahlen die CO₂-Steuer im Prinzip zunächst selbst. Über die monatlichen Betriebskosten und über die Betriebskostenabrechnung, in der Einkauspreis sowie der exakte Verbrauch aufgelistet sein müssen, wird sichergestellt, dass die CO₂-Steuer 1:1 an den Mieter abgewälzt wird.
In Zukunft kann sich das aber ändern. Es gibt in Österreich politische Bestrebungen, dass der Vermieter an der CO₂-Steuer entweder beteiligt wird oder sie sogar in Gänze übernehmen soll. In Deutschland wurde dazu ein Stufenmodell entwickelt, dass ab 1. Jänner 2023 in Kraft tritt.
CO₂-Steuer: Gibt es finanzielle Unterstützung für Verbraucher?
Um die Verbraucher vor hohen Kosten zu schützen sind mehrere Maßnahmen getroffen worden, um sie finanziell zu entlasten:
- Preisstabilisierungsmechanismus
- Klimabonus
- Ökostrom-Förderbeitrag entfällt
Preisstabilisierung: Steuer wird bei hohem Energiepreis gesenkt
Die CO₂-Bepreisung enthält einen Preisstabilisierungsmechanismus: Sollten in einem Jahr die Energiepreise in den ersten drei Quartalen um mehr als 12,5 Prozent steigen, reduziert sich der CO₂-Preisanstieg im Folgejahr automatisch um die Hälfte. Sollte der Preis für Heizöl und Gas infolge wieder sinken, wird die Senkung analog angepasst.
2023 wurde die von 35 Euro je Tonne CO₂-Steuer auf 32,50 gesenkt.
Klimabonus soll Kosten abfedern
Die CO₂-Bepreisung wird für die Haushalte über einen Klimabonus kompensiert. Alle Verbraucher, die mindestens seit 1. Jänner 2022 in Österreich leben, wird er ausgezahlt. Dieser Klimabonus ist regional differenziert. Es gibt vier Stufen von 1 (beste Infrastruktur) bis 4. In erster Linie sind Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel sowie die Siedlungsdichte Kernpunkte bei der Differenzierung. Wer in einem sehr gut vernetzten Gebiet wohnt, erhält demnach am wenigsten Klimabonus, weil er einfacher auf ÖPNV ausweichen kann. Wer auf dem Land wohnt, erhält am meisten. Kinder bis 18 Jahre erhalten die Hälfte dieser Beträge. Für 2024* ist der Klimabonus noch nicht festgesetzt. Die endgültige Höhe des Klimabonus 2024 wird erst im Spätsommer 2024 erwartet. Sie könnte nach Berechnungen zwischen 150 und 300 liegen.
Klimabonus | 2022 | 2023 | 2024* |
---|---|---|---|
Stufe I | 100 | 110 | 150* |
Stufe II | 133 | 150 | 200 |
Stufe III | 167 | 185 | 250* |
Stufe IV | 200 | 220 | 300* |
Die Auszahlung erfolgt automatisch und ohne Antrag erstmalig ab Juli 2022. Rückwirkend wird für das gesamte Kalenderjahr der Klimabonus ausgezahlt. Die Höhe wird anhand der Kategorie des Wohnsitzes ermittelt. In den Folgejahren wird er unter der Berücksichtigung der Veränderungsrate des CO₂-Preises sowie der tatsächlichen Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung erhöht.
Ökostrom-Förderbeitrag entfällt
Der Ökostrom-Förderbeitrag wurde angesichts der hohen Energiepreise für alle heimischen Haushalte und Unternehmen 2022 gestrichen. Das hat das Klimaschutzministerium im Einvernehmen mit dem Wirtschaftsministerium beschlossen. Die betreffende Verordnung trat mit 1. Jänner in Kraft. Auf einen durchschnittlichen Haushalt werden in 2022 damit rund 67 Euro weniger Kosten kommen.
Kilian Treß
28.12.2023
1 Kommentar
Hans-Peter am 05.05.2022 09:57
Das ist sehr gut zusammengefasst. Mehr zahlen bei zeitgleicher Entlastung. Das ist doch super für die Umwelt.
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